
Kolumbien / Ecuador
Januar 2025
Da das Darién-Gap nicht auf dem Landweg passierbar ist, lassen wir unser Motorrad per Luftfracht von Panama City nach Bogotá, Kolumbien fliegen. Hier beginnt das Abenteuer "Südamerika" unserer Reise. Nach Bogatá geht es an den Kaffeeplantagen des Hochlandes vorbei nach Ecuador.
Hier wollen wir am Fuße des Cotopaxi-Vulkans sowie am Chimborazo wandern.

Reise-Tagebuch

Kolumbien




30.12.2024
Bogotá, Air Cargo
Das Abenteuer „Südamerika“ beginnt für uns in Bogotá. Nach 1,5 Stunden Flug von Panamá erreichen wir die Hauptstadt Kolumbiens. Unsere BMW ist schon zwei Tage vorher vorausgeflogen. Den ersten Tag verbringen wir im Wesentlichen mit Warten. Ganze 10 Stunden (!!!) braucht es, um ein TIP auszustellen und unser Motorrad am Flughafen aus dem Zoll zu bekommen 😡
Wir werden danach allerdings mit dem Blick aus unserer Unterkunft im 32. Stock des Windtowers entschädigt.




31.12.2024
Bogotá, historische Altstadt
Die Sonne begrüßt uns mit einem herrlichen Blick auf auf die 10 Millionen-Metropole aus dem Bett im 32. Stock heraus 😀 Für heute haben wir eine geführte Wanderung durch das historische Zentrum La Candelaria gebucht. Bogotá ist bekannt für seine vielen bunt bemalten Fassaden (Murals) und vielen Kirchen. Die von tausenden Tauben bevölkerte zentrale Plaza de Bolivár ist von historischen Kirchen und Regierungsgebäuden umgeben. Am Ende der dreistündigen Wanderung, die in 2.600 m ganz schön anstrengend ist, dürfen wir noch den kolumbianischen Hochlandkaffee bei einem Tasting probieren. Die Stadt erscheint uns relativ sauber und aufgeräumt. Auffällig ist zudem die sehr hohe Polizeipräsenz - man kann sich daher ziemlich sicher fühlen.
Am Silverabend zelebrieren wir in unserem Apartment ein festliches Dinner for Two mit fantastischem Ausblick auf das Feuerwerk über der Stadt.
Happy new Year - Feliz año 🍀🎊🥂




01.01.2025
Bogotá, Monserrate und Bolivár Park
Am Neujahrstag fahren wir mit der Seilbahn zum Kloster Monserrate hoch über der Stadt. Von hier oben können wir über die gesamte Stadt bis zu den umliegenden Bergen blicken. Von der Klosterkirche führt ein schöner Kreuzweg zur Standseilbahn (Schrägbahn), die wir für den Rückweg wieder nach unten nehmen.
Anschließend fahren wir mit Uber zum Simón Bolívar Park, einem der größten Stadtparks der Welt. Hier trifft sich zu Neujahr die halbe Stadtbevölkerung zum Picknicken, Spielen und Relaxen. Auch wir genießen den ersten Tag des Jahres bei einem ausgiebigen Spaziergang durch den grünen Park.




02.01.2025
Salzkathedrale von Zipaquirá
Etwa 50 km nördlich von Bogotá besuchen wir die "Catedral de Sal von Zipaquirá", eine der größten Sehenswürdigkeiten in Kolumbien. Die Salzkathedrale ist eine katholische Kirche in einem Bergwerksstollen in einem Salzbergwerk und ist einzigartig in der Welt in ihrer Verbindung von Religiosität, Kultur und Touristenattraktion. Der Eintritt ist mit 27$ pP. ganz schön happig. Insgesamt würden wir aber sagen, dass sich die Besichtigung lohnt. Die Stationen des unterirdischen Kreuzwegs bestehen aus kunstvollen Kreuzskulpturen aus Salzstein, die mit farbigen Lichtinstallationen mystisch in Szene gesetzt werden. Die eigentliche Kathedrale ist gigantisch groß. Das in den Salzstein gehauene Kreuz hinter dem Altar ist mit 16 m Höhe das größte unterirdische Kreuz der Welt.




04.01.2025
Cocora-Tal
"Im Cocora-Tal steigst Du morgens mit Sonnenbrille auf und nachmittags mit Regenponcho ab", sagte uns gestern unser Posada-Vermieter. Das mit der Sonne hat heute nicht geklappt, aber der Regen war pünktlich nach Mittag da 😅
Vielleicht war es nicht die beste Idee, diesen auch unter den Kolumbianern beliebten Ausflugsort an einem Samstag zu besuchen. Jedenfalls gleicht das Bergsträßchen von Salento bis zum Parkeingang einem 13 km langen Parkplatz - man braucht hier seeeehr viel Geduld 🧘♂️. Für die letzten 500 m hätte man ca. 1 Stunde gebraucht, daher parken wir an einem der ersten Parkplätze und gehen den Rest zu Fuß. Wir wollen ja eh wandern. Hauptverkehrsmittel sind hier farbenfrohe Willys-Jeeps aus dem zweiten Weltkrieg, die die Touristen hoch zu den Palmen fahren.
Berühmt ist das Cocora-Tal für seine bis zu 60 m hohen Wachspalmen 🌴. Die Quindio-Wachspalme ist hauptsächlich in Kolumbien heimisch und gilt als höchste Palmenart der Welt. Seit 1985 ist die Quindio-Wachspalme der Nationalbaum Kolumbiens. Wir wandern in 2,5 Stunden den 6 km langen Rundweg (270 hm) durch den Parque Natural Bosque de Palmas (Palmenwald) und bestaunen diese faszinierenden Gewächse. Am späten Vormittag zieht der Nebel aus dem Tal hoch und zaubert eine mystische Stimmung in den Wald. Wir sehen auch die ersten Alpakas auf den Wiesen.




06.01.2025
La Unión, Donkey Sunrise
In La Unión machen wir einen Halt bei Tim und Isa auf ihrem Campingplatz „Donkey Sunrise Moto Adventure Hub“ - einem Must-Stop für Motorradreisende in Kolumbien. Das Areal ist eine grüne Oase mit unzähligen Fruchtbäumen und Palmen umgeben von Bergen und bietet Platz zum Campen und Übernachten in einfachen Zimmern zu günstigen Preisen.
Nach einem Tag relaxen, baden im Pool, kleineren Arbeiten am Motorrad (Ron betreut hier eine kleine Motorrad-Werkstatt) und Planung der weiteren Reiseroute unterhalten wir uns am Mittagstisch und Abends in gemütlicher Runde mit den anderen Travellern und führen gepflegte Benzingespräche.




08.01.2025
Popayán
Die Panamericana in Richtung Ecuador ist größtenteils als zweispurige Schnellstraße ausgebaut. Allerdings endet diese ca. 50 km vor Popayán und gleicht ab hier einer Großbaustelle - häufig Einbahnverkehr und Schotter in den Bauabschnitten. Die Brückenpfeiler stehen größtenteils schon. In ein bis zwei Jahren verläuft hier eine autobahnähnliche Schnellstraße 🚀
In Popayán machen wir Halt und schauen uns die Stadt an. Hier in 1.750 m Höhe ist es mit 24'C ganz angenehm zum Bummeln. Die Kolonialbauten im historischen Zentrum sind traditionell weiß angestrichen, daher wird Popayán auch die weiße Stadt (spanisch La Ciudad Blanca) Kolumbiens genannt. Natürlich gibt es viele Kirchen ⛪️ aus dem 18. Jahrhundert und der zentrale Platz ist mit sehr alten Bäumen und unzähligen farbenfrohen Hibiskussträuchern bewachsen. Wir schauen uns die alte Brücke von 1713 an und genießen den köstlichen kolumbianische Kaffee.
Außerdem finden wir im 5. Versuch einen Copyshop, der uns die Mercosur-Versicherungspolice, die wir per E-Mail in Argentinien abgeschlossen haben, auf hellgrünem Papier ausdrucken kann. Das Ding heißt "Certificado verde" und Polizisten in Peru, Bolivien und Chile erwarten wohl bei Kontrollen ein grünes Papierdokument … 🤷🏼♂️
Abends empfiehlt uns die Airbnb-Vermieterin noch, unser Motorrad aus Sicherheitsgründen nicht auf den Parkplätzen vor dem Haus stehen zu lassen, sondern auf einen bewachten Parkplatz gegenüber zu wechseln - das sei in Kolumbien erforderlich 🔒. Am nächsten Morgen sehen wir, dass das wohl alle hier so mit Ihren Motorrädern machen 😅




09.01.2025
Ipiales
Wir fahren heute 333 km Panamericana (#25) in 5,5 Stunden - kein schlechter Schnitt bei einer LKW-verseuchten Bergstraße durch die Cordillera Central der kolumbianischen Anden. Die Strecke verläuft mitten durch die Berge - ein einziges Auf und Ab zwischen 520 und 3.200 m Höhe, zwischen 34‘C und 14‘C und zwischen Sonne und Regenschauern. Nach den heftigen Regenfällen der letzten Wochen blockieren zahlreiche Erdrutsche die Straße. Immerhin gibt es zwei Tunnel auf der Strecke. Die letzten 50 km bis nach Ipiales gleichen dann aber einer deutschen Autobahn (nur ohne Baustellen 😉), so dass wir unser Tagesziel in Ipiales (nur 2 km von der Grenze zu Equador entfernt) sogar etwas früher als gedacht am Nachmittag erreichen.




10.01.2025
Basilika von Las Lajas
Den letzten Tag in Kolumbien widmen wir voll und ganz der Basilika von Las Lajas ("Santuario de Nuestra Señora del Rosario de Las Lajas"). Sie ist neben der Salzkathedrale von Zipaquirá die berühmteste Kirche in Kolumbien und wohl die spektakulärste Kirche in ganz Lateinamerika. Die Kirche wurde zwischen 1916 und 1949 auf einer Brücke mit zwei Bögen 100 Meter über der Schlucht des Guáitara-Flusses errichtet.
Las Lajas wurde an der Stelle eines Wunders aus dem 18. Jahrhundert erbaut. Der Legende nach ging 1754 eine Indianerin mit ihrer taubstummen Tochter durch das Tal des Guáitara-Flusses. Sie gerieten in ein Gewitter und suchten Schutz zwischen zwei Lajas-Platten, den großen Schieferfelsen, die in der Gegend aufzufinden sind. Als der Blitz den Canyon erhellte, rief die Tochter aus: „Die Mestiza ruft mich!“ und zeigte auf eine der Schieferplatten, auf der eine Silhouette der Jungfrau Maria sichtbar war. Der Ruhm der Stätte wuchs und es gibt viele Berichte über Heilungen im Tal, das zu einem beliebten Ziel für Pilger wurde.
Wir wandern alle Wege über, neben und unter der Kirche entlang und sehen die Basilika so aus unterschiedlichen Perspektiven. Abends wird sie in verschiedenen Farben angestrahlt - etwas kitschig aber dennoch stimmungsvoll.

Equador




11.01.2025
Grenze Rumichaca
In Rumichaca überqueren wir die Grenze nach Equador. Für die Ausreise aus Kolumbien kann man an dem DIAN-Gebäude mit dem Motorrad ganz gut parken. Wir wechseln hier unsere restlichen Pesos in Dollar (mit etwas Handeln zu einem vernünftigen Kurs) und im Gegenzug passt der Geldwechsler auf unser Motorrad auf. Von hier läuft man rechts 50 m um das Gebäude herum zur Migration (Ausreisestempel in 5 Minuten) und anschließend zurück zum DIAN-Gebäude zum TIP canceln (kurze Fahrzeuginspektion, im Computer eingetragen, Stempel auf dem Papierdokument, fertig im 10 Min).
200 weiter auf der ecuadorianischen Seite parken wir direkt vor dem CENAF-Gebäude. Einreisestempel gibt’s hier völlig problemlos in 5 Minuten. Draußen nebenan bekommt man das TIP (Schalter auf Bauchnabelhöhe bei den vielen Aufklebern). Es stehen zig Leute um die Schalter herum, ohne das eine Schlange zum Anstehen sichtbar ist. Erst nach einer Viertelstunde verstehen wir, dass man sich am Schalter eine Nummer zum Warten geben lassen muss. Nach 1,5 Stunden Warten wird unsere Nummer 10 ausgerufen und dann geht alles rasend schnell. Man muss Fotos vom Motorrad, Kennzeichen und VIN sowie eine Gmail-Adresse (andere Emailadressen gehen wohl nicht) parat haben. Nachdem alle Daten in den Computer eingegeben wurden, wird ein Code an die Gmailadresse gesendet. Den Code benötigt der Beamte zum Abschluss. Wir bekommen schließlich ein TIP für 90 Tage. Alles in Allem also rd. 2 Stunden für den Grenzübertritt. Kosten keine.




11.01.2025
Tulcán
Unser erster Stop in Equador ist an einem Friedhof 😂
Der Friedhof in Tulcán auf rd. 3.000 m Höhe ist für seine kunstvollen Zypressen-Formschnittfiguren bekannt. Auf einem großen Areal verteilen sich die Figuren entlang der langen Reihen von weiß getünchten Mausoleen.




12.01.2025
Otavalo, Plaza de Ponchos
Auf der Plaza de Ponchos in Otavalo besuchen wir den dortigen Kleidermarkt. Wir der Name schon sagt werden hier vor allem Ponchos, Jacken und Pullis aller Art aus Alpakawolle angeboten. Wir haben dafür leider keinen Platz auf dem Motorrad, daher beschränken wir uns auf schauen und fühlen.




12.01.2025
Camping-Finca Sommerwind
Die Camping-Finca Sommerwind ist eine Institution für Panamericana-Reisende in Equador. Hans aus Deutschland betreibt in der Nähe von Ibarra seit mittlerweile 14 Jahren einen Campingplatz und einem bayerischen Biergarten. Die deutschen Gerichte sind legendär und im Kühlschrank stehen über 20 verschiedene Biersorten. Auch das deutsche Frühstück mit Graubrot, Schinken, Marmelade und Eiern mit leckerem Kaffee ist ein Fest 😋
Wir treffen hier die Schweizer Werner und Lotti und verbringen schöne Abende zusammen. Hans versorgt uns zudem mit vielen Reisetipps für Equador. So campen wir zwei schöne Tage hier mit Blick auf den See und den Vulkan.




13.01.2025
Äquator, Lat. 0°0‘0“
Equador ist nach der Äquatorlinie benannt, die durch den nördlichen Teil des Landes verläuft. In Quisato direkt an der Panamericana ist auf dem Breitengrad 0 ein Platz mit einer Stele angelegt, die auch als Sonnenuhr dient. Die hellen Linien auf den dunklen Steinen sind sogar aus dem Weltall sichtbar und können von Satelliten zur Kalibrierung genutzt werden. An dieser Stelle kann man mit einem Bein auf der nördlichen und mit dem anderen Bein auf der südlichen Welthalbkugel stehen 😅
Nachdem wir nun diese Linie überquert haben, befinden wir uns offiziell auf der Südhalbkugel der Erde (wow - good to know). In der nächsten sternenklaren Nacht wollen wir mal schauen, ob wir sowohl den großen Bären als auch das Kreuz des Südens sehen können (das geht nur hier auf der Welt).




14.01.2025
Quito
Der Campingplatz „Coda Vista“, den der Kanadier Andy und seiner Freundin Gaby betreiben, liegt auf 3.000 m Höhe und wartet mit einem genialen Blick auf die Haupstadt Equadors auf. Beim Frühstück können wir den 5.900 m hohen Vulkan Cotopaxi in der Ferne sehen. Andy hat uns eine Werkstatt vermittelt, die unsere schleifende Bremse am Hinterrad instandsetzen kann (hoffentlich).
Zuerst geht es mit dem Uber (5$) zur Seilbahn (imposantes Wandbild an der Talstation), mit der wir auf über 4.000 m hochfahren. Der Blick auf die 2,5 Mio.-Metropole ist von hier oben phantastisch. Für ein Touri-Foto stehen außerdem ein Alpaka (links) und ein Lama (rechts) für Ilona (mitte) bereit 😂
Wieder unten gehts mit dem Uber (3$) ins historische Zentrum, wo wir uns zwischen der Grand Plaza und der Plaza del San Francisco einige reich mit Gold verzierte Kirchen aus dem 17. Jahrhundert anschauen. In der empfehlenswerten Brauerei „Bandido Brewing“ kehren wir zum Abendessen ein.
Den späteren Abend lassen wir bei einem Lagerfeuer über der erleuchteten Stadt auf dem Campingplatz ausklingen - was für ein schöner Tag heute 🤗




15.01.2025
Laguna Quilotoa (3.900m)
Wir passieren den Vulkan Cotopaxi auf der Panamericana (E35) in Richtung Süden. Ab Latacunga zweigt die E30 ab und führt in die Berge nach Quilotoa auf 3.900 m Höhe. Selbst die steilsten Hänge werden hier bewirtschaftet. Männer und Frauen tragen Hüte und farbenfrohe Ponchos, selbst bei der Arbeit und auf den Feldern. Am Toachi-Canyon machen wir Halt und schauen in die vor 1.800 Jahren durch einen pyroplastischen Lavastrom geschaffene Schlucht.
In 3.914 m Höhe erreichen wir schließlich die Lagune des Quilotoa-Vulkans. Wir kommen hier oben in dem Hostal "Runa Wasi" (Hombre Casa = Haus der Menschen) unter. Es wird Nachts 4'C kalt, daher können wir das Zimmer mit einem kleinen Holzofen befeuern. An das Schlafen in der Höhe müssen wir uns erst noch gewöhnen. Es fehlt buchstäblich etwas die Luft zum Atmen und man schreckt manchmal nachts auf, um Luft zu schnappen.




16.01.2025
Baños de Agua Santa
Baños (1.820m) wird auch das "Tor zum Amazonas" genannt, da es die letzte Stadt ist, die sich noch in der Bergregion der Anden befindet, bevor es weiter östlich in den Dschungel des Amazonasbeckens geht. Wir schlagen unser Zelt bei Abby's Hideway unten in der spektakulären Schlucht direkt neben dem Fluss auf. Baños ("Bad", wie der Name schon sagt) ist auch bekannt für seine Thermalquellen. Daher besuchen wir am Nachmittag das älteste Thermalbad "Termas de la Virgen" und entspannen uns in den 38-43'C heißen Becken - herrlich!
Am nächsten Tag fahren wir noch 15 km weiter zu den "Cascades el Pailón del Diablo". Hier führt ein tollkühner Weg, teilweise über Hängebrücken, an der senkrechten Felskante gegenüber dem Wasserfall hinunter. Dieses Naturschauspiel ist schon beeindruckend.




17.01.2025
Chimborazo Vulkan Base Camp (3.900m)
Von Baños aus fahren wir rd. 110 km die Straße Nr. 490 (zwischendurch 15 km Schotter) über Riobamba hinauf zum Chimborazo Base Camp auf 3.900 m Höhe. Von hier oben hat man einen phantastischen Blick auf den mit 6.263 m höchsten Vulkan Equadors.
In einer gemütlichen kleinen Holzhütte des Camps mit Blick auf den Vulkan feiern wir Ilonas Geburtstag.




19.01.2025
Cuenca
Die 275 km von San Juan über Colta nach Cuenca sind ein Genuss für jeden Motorradfahrer. Die Panamericana (E35) führt zunächst schnurgerade auf ein Hochplateau auf rd. 3.000 m hoch und schlängelt sich dann an den Berghängen der zerklüfteten Gebirgswelt der Anden entlang. In den Wolken begrenzen ab und zu dicke Nebelwände die Sicht auf gerade mal 20 Meter. Das hält die LKWs aber nicht davon ab, uns in Kurven wie aus dem Nichts auf unserer Fahrbahn entgegenzuschießen. Da heißt es, alle Lichter einschalten und gaaanz vorsichtig fahren.
Cuenca ist die drittgrößte Stadt Equadors und wahrscheinlich die schönste. Viele restaurierte Kolonialbauten zieren die Straßenzüge, immer wieder unterbrochen von palmenbewachsenen Plätzen und grünen Parks. Darüber hinaus verteilen sich viele Kirchen über das Stadtgebiet. Vom Mirador de Turi auf einem Hügel gegenüber der Stadt gibt es zunächst einen großartigen Panoramablick. Im historischen Zentrum besuchen wir den Blumenmarkt auf der Plaza de las Flores und besichtigen die beiden Kathedralen am zentralen Platz Parque Calderón. In der alten Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert kann man in die Grabkammern unter dem Kirchenboden herabsteigen. Danach geht es zu den Früchte- und Gemüsehändlern in der Markthalle "Mercado de 10 Agosto".
Berühmt ist Cuenca als Zentrum zur Herstellung des "Sombrero de Paja Toquilla“. Der aus den Fasern der Toquillapalme gefertigte Hut wird häufig auch (fälschlicherweise) als "Panamahut" bezeichnet, da die Hüte in den 1910er Jahren über Panama in die Welt exportiert wurden. Außerdem wurden die Hüte aus Cuenca von vielen Arbeitern beim Bau des Panamakanals als Sonnenschutz getragen, was den Bezug zu Panama weiter festigte. Wie auch immer - der Panamahut heißt eigentlich Sombrero de Paja Toquilla und kommt aus Cuenca, Equador. Nach dem Besuch des sehenswerten Hut-Museums gibt es zur Erfrischung ein belgisches Bier in der Brauerei Jodoco und anschließend versuchen wir den süßen Verlockungen der Chocolateria dos Chorreras zu widerstehen (ist gerade so gelungen 😅 ). Cuenca gefällt uns wirklich gut.




20.01.2025
Loja
Das equadorianische Hochland ähnelt teilweise dem Allgäu - alles ist grün, nur sind die Berge mit 3.500 m höher und die Täler viel größer. Die Panamericana bis Loja verläuft größtenteils in 3.000 m an den Berghängen entlang. Unser letzter Stop in Equador ist Loja. Morgen fahren wir über die Grenze nach Peru.
Loja wurde 1548 durch den Spanier Don Alonso de Mercadillo gegründet und kann so auf eine fast 500-jährige Geschichte zurückblicken. 1802 besuchte Alexander von Humboldt auf seiner Amerikareise Loja und studierte hier die regionale Gattung der sogenannten Chinarindenbäume, aus denen Chinin als Malariamittel gewonnen wurde.

Piura, Peru
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