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Peru / Bolivien

Januar - Februar 2025

Die Highlights von Peru sind Lima, ein Flug nach Iquitos für eine Bootstour auf dem Amazonas, die Nazca-Linien und Machu Piccu. Über Arequipa geht es zum Titicacasee und danach weiter nach La Paz in Bolivien.

Peru-Bolivien
Reise-Tagebuch
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Peru

21.01.2025

Macará - Grenze nach Peru

Die Panamericana (E35) von Loja nach Macará ist wieder eine Bergstraße mit wunderschönem Anden-Panorama. Eine tolle Motorradstrecke. Unterwegs treffen wir Wolfgang und Gabi aus Oberstdorf, die ebenfalls mit ihrer GS nach Ushuaia unterwegs sind. Der Grenzübertritt nach Peru gestaltet sich hier vergleichsweise einfach: Alle Schalter beider Länder befinden sich in einem Gebäude auf ecuadorianischer Seite. So erhalten wir unseren Ausreisestempel bei der Migration Ecuador und nebenan den Einreisestempel für Peru. Das gleicher für die temporäre Einfuhrgenehmigung für das Motorrad (TIP). Cancel am Schalter Aduana Ecuador, Neuausstellung Aduana Peru. Eine Versicherung bekommt man am Schalter SOAT (brauchten wir nicht, da wir eine Versicherung für alle MERCORSUR-Staaten über ein deutsches Paar in Argentinien online abgeschlossen haben).

 

Ca. 15 km hinter der Grenze müssen wir an einer Zollkontrolle unser neues TIP für Peru zeigen. Der Beamte war dabei aber sehr freundlich und hat sogar Späße gemacht.

21.01.2025

Piura

Erste Station in Peru ist der Campingplatz Porta Verde bei Piura. Die Panamericana (1N) dorthin ist in erstklassigem Zustand und verläuft im Wesentlichen schnurstracks geradeaus. Nachdem wir die Bergregionen verlassen haben, wird es plötzlich wieder heiß. Wir müssen uns an die Temperaturen über 30'C erst wieder gewöhnen.

 

Der Campingplatz von Porto Verde ist eine grüne Oase mitten in der staubigen und grauen Wüstengegend. Morgens wird man vom Vogelgezwitscher geweckt.

22.01.2025

Chiclayo

Die Panamericana (1N) ab Piura nach Süden gleicht einer Autobahn mitten durch die Wüste. Bei 31'C fahren wir stundenlang mit Tempomat 110 km/h geradeaus, alle paar Minuten an einem LKW vorbei. Kurz vor Chiclayo absolvieren wir einen Kulturteil auf unserer Reise: wir besuchen das "Royal Tombs of Sipan Museum" und erfahren viel über die Kultur der Moche, die um das 1. bis 9. Jahrhundert hier gelebt haben. Bei den Ausgrabungen an den Gräberpyramiden von Sipan wurden unzählige goldene und kupferne Grabbeigaben sowie Keramikgegenstände gefunden, die in diesem sehenswerten und modernen Museum ausgestellt sind.

Der Verkehr in Peru ist am Ehesten mit Nicaragua vergleichbar: jeder fährt, wie er will. Wir schwimmen im Verkehr einfach mit 😉​

23.01.2025

Chimbote

Heute ist ein reiner Fahrtag - 355 km von Chiclayo bis Chimbote in 5 Stunden. Rund die Hälfte der Strecke ist die Panamericana 4-spurig ausgebaut und gut asphaltiert. Die Landschaft wechselt von weiten Geröllebenen, über Sandwüsten bis hin zu grünen Reis- und Schilffeldern. Trotz des heftigen Windes bei 26 -32'C eigentlich ganz gut zu fahren, wenn die vielen LKW und die chaotischen Ortsdurchfahrten nicht wären. Bei jedem Ort sind mindesten 6 Topes (fiese Bodenschwellen) - auch mitten auf der 4-spurigen Autobahn … meistens ohne Vorwarnung (=Vollbremsung von 110 km/h auf 10 km/h). In den Städten geht es nur mit Schrittgeschwindigkeit voran und es werden gerne auch mal die Autos mitten auf der Hauptstraße in Seelenruhe repariert. Außerdem hat Peru ein extremes Müllproblem - die ganze Landschaft ist links und rechts der Straße voller Müll - sehr schade.

 

In der Fischerei- und Hafenstadt Chimbote bleiben wir für eine Nacht, bevor wir morgen in die hohen Berge zu den Lagunen um Huaraz fahren wollen.

24.01.2025

Yungay

Über die Nebenstraßen 12 und 3N fahren wir in die hohen Anden der 6.000er Berge. Die Landschaft wechselt schnell von grünen Tälern mit Marakuja-Anbau zu einer schroffen Felswelt. Ab 2.000m Höhe führt die Straße spektakulär durch eine enge Schlucht mit einem reißenden Fluss. Der Asphalt wechselt zu Schotter und später zu groben Steinen und Felsplatten. Die Schlucht wir immer enger, so dass der Weg schließlich durch zahlreiche naturbelassene Tunnel führt.

 

Nach 5 Stunden anstrengender Fahrt erreichen wir das Bergdorf Yungay mit einem großartigen Blick auf die schneebedeckten Sechstausender der Cordillera Blanca. Hier treffen wir Gabi und Wolfgang aus Oberstdorf wieder. Morgen wollen wir eine gemeinsame Tour zur Laguna Parón in 4.200m Höhe unternehmen.

 

Yungay erlangte traurige Berühmtheit, als im Mai 1970 ein durch ein Erdbeben ausgelöster gewaltiger Bergsturz die gesamte Stadt mit rd. 20.000 Einwohnern unter sich begrub. Das heutige Yungay wurde danach rd. 2 km nördlich wiederaufgebaut und zählt heute ca. 7.500 Einwohner.

25.01.2025

Laguna Paron (4.200m)

Zur Laguna Paron teilen wir uns eine privates Taxi (54$) mit Gabi und Wolfgang. Die 43 km übelste Schotterpiste in die Berge wollen wir unseren Motorrädern nicht antun. Die Piste steigt von 2.500m in Caraz zunächst durch grüne Felder hoch auf 4.200m bis zur Laguna Paron. Das Wasser dieses Gletschersees erscheint durch eine extrem hohe Kalkkonzentration in tiefem Türkisblau. Hinter dem See tront der 6.025m hohe Artesonraju in perfekter Pyramidenform. Dieser Berg stand Pate für das Filmlogo von Paramount-Pictures. Wir wandern ein Stück am See entlang und besteigen den 100m höher gelegenen Aussichtpunkt. Das Atmen fällt ganz schön schwer in dieser Höhe.​

26.01.2025

Cordillera Blanca bis Puerto Supe

Von Yungay fahren wir gemeinsam die 3N bis nach Conococha. Die Straße führt bis auf 4.100m hoch und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Anden-Gebirgskette "Cordillera Blanca" mit Ihren Sechstausender Bergen. Ab Conococha fahren wir die Straße Nr. 16 dann herunter bis zur Küste. Der Abstiegt mit irre vielen Serpentienen ist extrem und führt von 4.100m Höhe bis zum Meeresniveau. So etwas haben wir in unserem Motorradleben noch nie gemacht. Gott sei Dank sind die Bremsen heil geblieben.

29.01.2025

Lima

Die Hauptstadt Perus hat für uns nicht viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Plaza de Armas im historischen Zentrum war großräumig von Polizisten abgeriegelt. So konnten wir auch nicht zur Hauptkirche Basilika de Santo Domingo gelangen. Immerhin konnten wir ein Stück der alten Stadtmauer und die Kirche und das Kloster von San Franzisko besichtigen. Durch das Kloster gibt es eine interessante Führung, bei der man auch durch die Katakomben unterhalb der Kirche und des Klosters geführt wird. Überall liegen dort menschliche Knochen und Schädel - es sollen seit 1546 hier über 25.000 Menschen bestattet worden sein. Leider herrschte ein striktes Fotografierverbot.

 

Ansonsten haben wir unser Motorrad in der BMW-Niederlassung zum Belagwechsel für alle Bremsen abgeliefert. Außerdem bekommen wir hier nun endlich eine neue Bremsscheibe für das Hinterrad (das hatte in Quito natürlich doch nicht funktioniert). Wir können das Motorrad zudem dort sicher bis zum 3. Februar stehen lassen, bis wir von unserem geplanten Amazonas-Trip zurückkehren.

 

Ich habe auch noch einen eher unfreiwilligen Stopp in der Britisch-Amerikanischen Privatklinik eingelegt, da mich seit ein paar Tagen Fieber, Schüttelfrost und starker Durchfall plagen. Ohne Termin habe ich in drei Stunden das Ergebnis der Blutuntersuchung (bakterielle Infektion), eine Infusion mit Antibiotika und alle Medikamente für die weiteren Tage bekommen - teuer aber absolut erstklassig.

 

Zur schnelleren Erholung haben wir uns hier in Lima nun in einem der besseren Hotels mit Klimaanlage und warmer Dusche einquartiert.

30.01.2025

Iquitos

Einmal mit dem Boot auf dem Amazonas durch den Regenwald fahren - diesen Kindheitstraum wollen wir uns in den nächsten Tagen erfüllen. Wir fliegen dazu von Lima tief in das Amazonasgebiet ins rd. 1.100 km entfernte Iquitos. Die Stadt liegt mitten im tropischen Regenwald und ist nur per Boot über den Amazonas oder per Flugzeug erreichbar.

 

Mit einem Mototaxi fahren wir vom Flughafen zum Hotel (ok - wir lassen uns dann doch lieber fahren 😉) und laufen zuerst zum Malecón am Ufer des Amazonas.

 

Wow - fasziniert blicken wir den Fluss entlang in die Weiten des Regenwaldes - so wunderschön 🥰 Wir können es kaum fassen, hier nun einmal selbst zu stehen und dieses Naturschauspiel mit eigenen Augen sehen zu können 🤩 Die Vorfreude auf unsere mehrtägige Fluss-Expedition ab morgen steigt gerade rasant.

 

Iquitos selbst wurde 1750 von Jesuiten gegründet und hat einen schönen historischen Stadtkern rund um den Plaza de Armas. Für eine Stadt, zu der keine Straße führt, herrscht hier ganz schön viel Verkehr.

02.02.2025

Amazonas

Amazonas - ein Kindheitstraum wird wahr 🤩

 

Wir unternehmen von Iquitos aus eine 3-tägige Expedition in den Amazonas-Regenwald. Am Hafen von Nanay bekommen wir bereits einen Vorgeschmack auf die Küche am zweitgrößten Fluss der Erde. Neben verschiedenen Piranha-Arten sind die gegrillten Würmer eine Delikatesse.

 

Mit einem Boot fahren wir mehrere Stunden den Amazonas hinab in Richtung brasilianischer Grenze. Danach biegen wir in einen der unzähligen Nebenflüsse, einen sog. Schwarzwasserfluss, ab. Den Wasserwechsel kann man auf dem Hauptstrom gut erkennen. Gegen Abend erreichen wir die Dschungellodge, eine Ansammlung von mehreren Holzhütten. Es gibt Moskitonetze, Wasser und stundenweise Strom, wenn der Generator läuft.

 

Am nächsten Tag fahren wir mit dem Boot noch weiter in den Dschungel und besuchen das „Dorf“ der Yamas. Der indigene Stamm lebt hier seit ca. 100 Jahren, nachdem er aus der Grenzregion zu Kolumbien vertrieben wurde.

 

In den nächsten Tagen unternehmen wir tagsüber und Nachts zahlreiche Expeditionen in den Amazonas-Regenwald per Boot und zu Fuß. Wir erleben dabei eine unbeschreibliche Tierwelt und schauen fast ungläubig auf die faszinierenden Baumriesen mitten im Wald.

 

Wir müssen allerdings auch feststellen, dass die Tage und vor allem die Nächte hier bei 30‘C und 100% Luftfeuchte auf Dauer ziemlich anstrengend sind. Daher freuen wir uns nach diesem grandiosen Erlebnis, wieder in die „Zivilisation“ zurück kehren zu dürfen.

04.02.2025

Huacachina (Ica)

Nach unserem Amazonasabenteuer legen wir unseren ersten Stopp auf dem Weg nach Cusco (1.100km) an der Oase von Huacachina ein, rd. 300 km südlich von Lima.

 

Die Panamericana von Lima gleicht einer Autobahn, so kommen wir gut voran. Mittlerweile ist es mit 37'C in der Wüste wieder ziemlich heiß, daher freuen wir uns über die Abkühlung im Pool der Anlage. Wir übernachten in komfortablen Zelten im Ecocamp direkt an den grüßen Dünen. Ilona unternimmt nachmittags noch eine Dünenbesteigung, um die Oase von oben zu fotografieren. Abendessen gibt's im guten Poolrestaurant, nur 20 m von unserem Zelt entfernt.

05.02.2025

Nazca-Linien

Rd. 100 km südlich von Huacachina kommen wir an den berühmten Nazca-Linien vorbei. Die meisten Figuren liegen direkt an der Panamericana. Vom Aussichtsturm sollen wir die Figuren einer Eidechse und eines Baumes sehen. Der Baum sieht für mich allerdings eher nach einem Außerirdischen mit sechs Armen aus 😂

 

Wer die Geoglyphen um 600 v.Chr. erschuf und warum ist nach wir vor nicht ganz geklärt. Es gibt viele Therorien von Fruchtbarkeitsritualen bis zu astronomischen Symbolen. Erich von Däniken war sich sicher, dass es sich nur um Landemarkierungen für außerirdische Raumschiffe handeln könne 👽🛸

05.02.2025

Puquio (3.250m)

In Nazca-Stadt verlassen wir die Panamericana und biegen auf die 30A in Richtung Cusco ab. Die kleine Bergstraße führt steil bergauf und ab 2.800m Höhe kommen wir in sehr dichten Nebel (max. 10-15m Sicht) und fiesen Nieselregen. Ab 3.800m Höhe sind wir durch die Wolkendecke durch und es eröffnet sich ein grandioser Blick auf die weite Hochebene. Die Temperatur fällt von 36‘C in Nazca in kurzer Zeit bis auf 6‘C auf der Passhöhe bei 4.150m Höhe. Kurz vor unserem Tagesziel Puquio fängt es leider wieder an zu regnen 😤

 

Dafür dürfen wir unser ziemlich verschlammtes Motorrad in die marmorgefließte Empfangshalle des Hotels stellen 😁 Außerdem tut die heiße Dusche am Abend sooo gut … ☺️

06.02.2025

Abancay

Nach einem schnellen Kaffee auf dem Motorrad von einer Straßenverkäuferin fahren wir weiter hoch in die Anden. Ein kurzer Blick zurück auf Puquio (sieht bei Sonne ganz nett aus) und dann geht’s 100 km steil bergauf bis auf 4.450m Höhe (an der höchsten Stelle konnten wir nicht für ein Beweisfoto anhalten). Unserer bisheriger Höhenrekord 💪🏻 Die BMW läuft dabei wie am Schnürchen - absolut keine Anzeichen von Höhenkrankheit 😉

 

Das Altiplano erstreckt sich in dieser Höhe so weit das Auge reicht. Herden von Alpakas grasen auf dem weiten Land und um die Lagunen. Fantastisch 🤩

08.02.2025

Cusco (3.450m)

Wir kommen nach weiteren 200 bergigen Kilometern in Cusco an, der Hauptstadt der peruanischen Anden und des vorkolonialen Inkareiches. "Qusqu" bedeutet auf Quechua, der bis heute gesprochenen Sprache der Inka, "Nabel der Welt". Der Sage nach gründete der erste Inka Manco Cápac, der Sohn der Sonne, die Stadt im 11. Jahrhundert. 1532 nahm Francisco Pizarro die Stadt nach einer blutigen Schlacht ein und kolonialisierte diese. Es wurden zahlreiche katholische Kirchen auf den Grundmauern (und mit dem Steinmaterial) der Inka-Tempel gebaut.

 

Das historische Zentrum rund um den Plaza de Armas ist sehenswert. Wir besichtigen die Kathedralen, das alte Stadttor und den 12-eckigen Stein der Inkas. Die Steinmetzkunst der Inka, tonnenschwere Steine millimetergenau zu bearbeiten und daraus ein verzahntes Mauerwerk zu bauen, ist legendär. Der Steinverbund ist so perfekt, dass man ungläubig vor diesen Mauern steht. Waren da nicht vielleicht doch Außerirdische 👽 mit Laserwerkzeugen im Spiel?

 

Nach einem Tee aus Coca-Blättern, der wirklich gut gegen die Höhe hilft, unternehmen wir eine Tour zu den Ruinen der Inka-Festung Saqsaywaman (Merkname für Touries "Sexy Woman") und wohnen einer traditionellen Cocoblätter-Zeremonie bei. Wir werden von dem Inka Schamanen dabei von allen bösen Geistern befreit. Außerdem wünscht uns der Schamane "Tupananchikkama!" (Gute Reise) - dann kann ja nichts mehr schiefgehen.

 

Schließlich fahren wir noch zur Statue "Jesús blanco", von wo man eine spektakulären Aussicht auf die gesamte Stadt hat.

09.02.2025

Aguas Calientes

Unsere Expedition nach Machu Picchu beginnt mit der Bus-/Bahnfahrt mit der PeruRail von Cusco nach Aguas Calientes, welches nur mit der Bahn oder über den 5-tägigen Wanderweg "Inka Trail" zu erreichen ist. Die Eisenbahnfahrt führt durch das "Heilige Tal" spektakulär am reißenden Urubambafluss entlang, umgeben von hohen Bergen. Aguas Calientes ist ein reines Touristendorf, dass eigentlich nur als Ausgangspunkt für die Besichtigung von Machu Picchu dient. Auch wir verbringen hier eine Nacht, bevor es morgen ganz früh dorthin geht.​

10.02.2025

Machu Picchu

Die "verlorene Stadt der Inkas" wurde um 1420 erbaut und erst 1921 durch eine amerikanische Expedition entdeckt. Die Stadt diente als Rückzugsort der Inka-Könige und wurde aufgrund ihrer Abgeschiedenheit niemals von den spanischen Eroberern entdeckt. Heute ist Machu Picchu DIE Sehenswürdigkeit von ganz Südamerika und es kommen hunderttausende Besucher aus aller Welt hierhin. Daher ist der Zugang limitiert und man muss Wochen oder Monate im voraus Online-Tickets (Datum, Uhrzeit und Auswahl einer von drei Besichtigungrouten) buchen.

 

Wir haben eine Woche vorher zwei Last-Minute-Tickets für die klassische Route 2 ergattert, allerdings für 6 Uhr morgens. Der Tag beginnt für uns also sehr früh mit der 30-minütigen Busfahrt ab Aguas Calientes hinauf auf den Berg. Exakt um 6 Uhr dürfen wir das Areal betreten und steigen unserer vorgegebenen Route folgend zuerst auf zum "Haus des Verwalters". Von hier hat man den einmaligen Blick auf die Zitadelle für das klassische Foto von Machu Picchu.

 

Hätte man - wir blicken leider nur auf eine dichte Nebelwand. Nach einer Stunde warten gibt der Nebel dann aber einen mystischen Blick auf dieses Weltwunder frei. Diese Aussicht ist wirklich atemberaubend 🤩

 

Man muss es tatsächlich selbst sehen, um zu begreifen, was die Inka hier oben versteckt auf einer Bergspitze umgeben vom weiteren hohen Berggipfeln geschaffen haben.

11.02.2025

Pisac und das heilige Tal

Nördlich von Cusco liegt das heilige Tal der Inkas, das aufgrund des fruchtbaren Bodens vor allem für den (heiligen) Maisanbau genutzt wurde. Mais war für die Inkas eine Prestigekultur, vor allem für die Herstellung von Chicha, einem fermentierten Maisgetränk, das die Inkas bei vielen zeremoniellen und religiösen Festen in großen Mengen konsumierten. In Kriegszeiten nahmen die Inkas die enthaupteten Schädel 💀 ihrer Feinde und verwandelten sie in Trinkgefäße für Chicha 🥃. Dieser zeremonielle Prozess, bei dem Chicha aus dem Kopf eines Feindes getrunken wurde, symbolisierte die erfolgreiche Verwandlung von der Unordnung der Kriegsführung zur Ordnung des Inkareiches 🤢.

 

In Pisac beginnen wir unsere Tour durch das heilige Tal. Pisac ist vor allem durch seinen Handwerkermarkt bekannt. Trotz oder wegen des Tourismus ist die Stadt schön herausgeputzt und lädt uns zu einem Bummel durch die Gassen ein.

 

Bei Urubamba verlassen wir das heilige Tal wieder und biegen ab in die Berge.

11.02.2025

Salinen von Maras

Oberhalb des heiligen Tals südlich von Urubamba fahren wir über eine 6km lange Naturstraße (Lehmpiste) zu den Salinen von Maras. Seit Jahrhunderten wird hier durch Verdunstung des Wassers einer salzhaltigen Quelle feinstes Speisesalz gewonnen. Über 5000 Becken werden hier von mehreren Familien bewirtschaftet.

11.02.2025

Poroy (Cuy a la brasa)

Am Ende unserer heutigen Tagestour wollen wir die peruanische Spezialität "Cuy a la Brasa" (am Spieß gegrilltes Meerschweinchen) probieren. Der Straßengrill "El Chefcito" in Poroy ist hierzu ein Geheimtipp. Geschmacklich liegt Cuy irgendwo zwischen Hänchen und Kanienchen. Sollte man mal probiert haben - ist aber nicht unbedingt unser Ding.​​

12.02.2025

Rainbow Mountain (5.036m)

Wir haben uns in Cusco ganz gut akklimatisiert. Daher wollen wir versuchen, einmal einen Fünftausender zu besteigen. Wir buchen also eine Tour zum Montaña Vinicunca, dem 5.036m hohen "Rainbow Mountain". Zuerst fahren wir durch ein grünes Tal hinauf in die Berge, in denen noch bis 4.300m in Terassen an den Berghängen Kartoffeln angebaut werden. In 4.700m ist der Startpunkt unserer Bergbesteigung - mitten im Schnee. Bevor es losgeht, bekommen wir Cocablätter zum Kauen und eine Kräuter-Alkoholmischung zum Inhalieren 🤪 Soweit gut vorbereitet steigen wir durch die Winterlandschaft an vielen Alpakas vorbei den Berg hinauf.

 

Juhuu - Montaña Vincunca in 5.036m Höhe - wir haben es geschafft 🤩! Wir haben ein Hochgefühl auf dem Gipfel 😁! Wahrscheinlich trägt das Doping seinen Teil dazu bei.

 

Die bunten Mineralfarben des Berges (daher der Name "Rainbow Mountain") können wir aufgrund des vielen Schnees und fehlender Sonne leider nur erahnen. Die Tour hat sich aber trotzdem absolut gelohnt.

13.02.2025

Ayaviri (3.950m)

Von Cusco fahren wir weiter in Richtung Titicacasee. Die 3S folgt zunächst dem Flusstal des Urubamba, bevor es dann hinter Sicuani hoch auf das Altiplano, eine weite Hochebene, auf 4.000m geht. Herden von Alpakas grasen hier vor den schneebedeckten Anden. In Ayaviri übernachten wir im Airbnb der Kanadierin Michaela in einer ehemaligen Kapelle umgeben von vielen Hunden, Katzen und Enten. Das Baby-Alpaka ist allerdings den ganzen Abend unser liebstes Streicheltier 🥰

14.02.2025

Puno (3.850m)

In Puno erreichen wir den Titicaca-See. Die große Stadt (125.000 Ew) erstreckt sich vom Seeufer bis hoch hinauf an den Berghang. Demzufolge gibt es hier irre steile Straßen bzw. Gäßchen. Die Plaza Mayor mit schönem Brunnen und Kathedrale bildet das Stadtzentrum, jedoch ist der Hafen als Ausgangspunkt für Ausflüge zu den Inseln im Titicaca-See wohl für die meisten Besucher der Hauptgrund für eine Reise nach Puno. So auch für uns - morgen wollen wir den See und die Inseln der Ureinwohner besuchen.

15.02.2025

Titicaca See (3.850m)

Der Titicacasee ist der größte Süßwassersee Südamerikas (15,5-mal so groß wie der Bodensee) und er ist das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Erde. Der See stellt mit seiner Durchschnittstemperatur von 12°C einen großen Wärmespeicher dar, so dass um den See Kartoffeln, Gerste, Mais und Quinoa gedeihen. Die Region um den Titicacasee gilt als das Ursprungsgebiet des Kartoffelanbaus.

 

Lange vor den Inkas besiedelten die Uros den Titicacasee auf schwimmenden Inseln, um sich gegen Feinde zu schützen oder zu verbergen. Die Inseln bestehen aus kreuzweise aufgebrachten Lagen aus Totora-Schilf. Immer wenn ein Angriff drohte, lösten sie die Verankerung und zogen sich mit ihren Inseln auf den See zurück. Das Totora-Schilf dient dazu als wichtige Lebensgrundlage. Die Boote für den Fischfang und die Matten für den Bau der einfachen Hütten bestehen daraus. Heute leben noch etwa 1.000 Uros in traditioneller Lebensweise auf rd. 120 schwimmenden Inseln.

 

Wir fahren weitere 45 km auf den offenen See und besuchen die Insel Taquile, die seit Jahrtausenden besiedelt ist und auf der heute etwa 1.700 quechuasprachige Einwohner, die auf Spanisch Taquileños genannt werde, leben. Berühmt sind die Inselbewohner heute wegen ihrer strickenden Männer, weshalb die Insel deshalb auch „Insel der strickenden Männer“ genannt wird. Auf Taquile soll auch die Wiege der heute in aller Welt domestizierten Kartoffel liegen.

16.02.2025

Grenze Desaguadero

Die meisten Traveller, die wir getroffen haben, fahren nicht nach Bolivien, da dort an Tankstellen derzeit kein Benzin an Ausländer verkauft werden darf. Wir wollen es jedoch versuchen und haben kurz vor der Grenze noch einmal vollgetankt. Bis La Paz und weiter nach Chile müssten wir so mit einer Tankfüllung (= ca. 600 km) kommen.

 

Von Puno aus führt die 3S in Richtung Bolivien entlang des Titicacasees über die Hochebene auf rd. 3.900 m Höhe. Zwischendurch gibt es immer wieder wunderschöne Ausblicke über die Hochebene auf den See. In Desaguadero befindet sich schließlich die Grenze nach Bolivien.

 

Zur Erledigung der Grenzformalitäten müssen wir jedoch zuerst 4 km weiter die 36A nach Süden fahren. Hier befindet sich das CBAF (Centro Binacional de Atención en Frontera), ein neues völlig überdimensioniertes Grenzgebäude beider Staaten Peru und Bolivien. Wir werden vor der Einfahrt zum Grengebäude von Beamten registriert (Fahrzeugschein und Pass des Fahrers) und dann zur Migración geleitet. Hier bekommen wir in 5 Minuten den Ausreisestempel von Peru und am Schalter nebenan den Einreisestempel von Bolivien. 50 m weiter ist außen der SUNAT-Schalter, in dem ein peruanischer und ein bolivianischer Beamter nebeneinander sitzen. Stornieren des TIP von Peru und Erhalt des neuen TIP für Bolivien dauert so nur 30 Minuten (beide Beamten schauen sich Nummernschild und Fahrgestellnummer am Motorrad kurz an). Das stornierte TIP von Peru wird einbehalten - unbedingt ein Foto davon machen, da im weiteren die Grenzbeamten das Foto vom stornierten TIP von Peru sehen wollen (ich musste extra wieder zurück laufen, um ein Foto zu machen).

 

Zur eigentlichen Grenze fahren wir an einer irre langen LKW-Schlange vorbei. Am Grenzübergang nach der Brücke (also schon auf bolivianischer Seite) werden nochmal die Reisepässe, der Fahrzeugschein und das TIP für Bolivien sowie das Fotos des stornierten TIP von Peru kontrolliert.

 

Insgesamt dauerte der Grenzübertritt damit ca. 1 Stunde und war vergleichsweise einfach. Kosten keine.

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Bolivien

18.02.2025

La Paz (3.200m - 4.100m)

Rund 100km hinter der Grenze erreichen wir La Paz. Der erste Eindruck ist ein Schock 😱: die Haupteinfallsstraße von Westen ist mit das Schlimmste, was wir auf unserer bisherigen Reise erlebt haben. Eine eigentlich 3-spurige Straße, größtenteils völlig kaputt (riesige wassergefüllte Krater), Autos, schwarz rußende Busse, Mopeds, Fahrräder, Fußgänger, Eselskarren und was weiß ich fahren bzw. stehen alle durcheinander in 8 bis 10 Spuren. Ein riesiger Stau und wir ersticken fast 😵‍💫. Zwischendurch fängt es dann auch noch an zu regnen. Für 4 km benötigen wir 2 Stunden. Was ein Wahnsinn. Danach ein Stück weiter, fast in der Innenstadt ist die zentrale Hauptstraße wegen Demonstrationen oder Karnevalsumzügen gesperrt 🤬 - Bingo: nochmals 1,5 Stunden durch irre enge und sehr steile kopfsteingepflasterte Gassen im Stau. Total fertig, aber superglücklich die Airbnb-Unterkunft (Apartmenthochhaus mit Tiefgarage im Zentrum) gefunden zu haben, schmeckt das kalte "Angekommen-Bier" göttlich 🍺😇 (Einkaufen für die nächsten zwei Tage konnten wir im Hipermaxi direkt neben unserem Apartment).

 

Am nächsten Tag sieht die Welt dann wieder anders aus. Nach einem guten Frühstück machen wir eine Freewalking-Tour durch das historische Zentrum und über die Bauernmärkte der Stadt. La Paz ist der Regierungssitz Boliviens (Hauptstadt ist Sucre - kennt aber keiner) und erstreckt sich von einem Talkessel in 3.200m bis auf die umliegenden Steilhänge auf 4.100m Höhe. Die Stadt soll rd. 2 Mio. Einwohner haben. Es könnten aber mit den Stadtteilen in El Alto bis zu 4 Mio. sein - so genau weiß das keiner.

 

La Paz ist anders, als alle Städte, die wir bisher gesehen haben. Neben Schamanen 🪬, die mit Rauchopfern aus Lamaföten und Zuckersymbolen "Pachamama" (nach Aymara und Quechua "Erde, Kosmos, Universum, Zeit und Raum" - kurz "Mutter Erde") beschwören, stehen christliche Kirchen und moderne Wolkenkratzer. Das kleine aber sehenswerte Coca-Museum erläutert die jahrtausendealte Tradition des (gesunden) Cocakauens, der späteren (erst legalen und heute illegalen) Kokainherstellung und der Geschichte von Coca-Cola (in La Paz allgegenwärtig). Taxifahrten kosten im engeren Stadtgebiet übrigens pauschal 15 BOB (= 2,07€). Nachdem wir monatelang lokalen Gerichte gegessen haben, gönnen wir uns am Abend mal einen Besuch der deutschen Bierstube "Reineke Fuchs" mit Weißbier und bayrischen Schmankerln 🍻

 

Am zweiten Tag unternehmen wir eine Rundfahrt um La Paz mit den berühmten Seilbahnen 🚠 (des österreichischen Herstellers Doppelmayr - mit rd. 1 Mrd. US$ dessen größter Auftrag der Firmengeschichte), die mit 10 farblich gekennzeichneten Linien das gesamte Stadtgebiet zwischen 3.200m und 4.100m Höhe erschließen. Es ist faszinierend, das Häusermeer und das Treiben in der Stadt von oben aus allen Perspektiven beobachten zu können (halbtägige Rundfahrt mit den Linien lila, silber, gelb, hellblau, weiß, orange und rot 19 BOB pP. = 2,62€).

 

Unser Fazit: La Paz ist auf jeden Fall eine der ungewöhnlichsten Hauptstädte der Welt. Auf den zweiten Blick ist La Paz faszinierend und die Stadt gefällt uns wirklich gut.

19.02.2025

Valle de la Luna

Ein paar Kilometer südlich von La Paz fahren wir durch das Valle de la Luna (Mondtal). Durch Erosion sind hier bizarre Felsformationen entstanden. Die Landschaft ist durch Wege erschlossen - so wandern wir etwas durch diese Wunderwelt.

19.02.2025

Oruro

Auf den 530 km bis Uyuni wollen wir einmal tanken. Die erste Tankstelle will uns (mit ausländischem Kennzeichen) kein Benzin verkaufen. Bei uns wächst daraufhin die Sorge, dass Benzin in Bolivien für uns noch ein ernstes Problem werden könnte 😩.

 

In Oruro machen wir eine Zwischenübernachtung und versuchen es nocheinmal bei einer Tankstelle. Und diesmal besser vorbereitet (außerhalb der Überwachungskameras parken, erst zu Fuß fragen gehen: „sin factura y precio para extranjeros„ - ohne Rechnung und Preis für Ausländer). „Si, claro. Ven aqui“, sagt die nette Dame. Volltanken ist hier also kein Problem (7 statt 5 BOB der Liter = 0,97€). Juhuu - wir sind happy 🥳.

22.02.2025

Altiplano und Uyuni (3.670m)

Über das durchgehend rd. 3.800m hohe Altiplano führt die Panamericana (Nr. 30) an wunderschönen Lagunen und Quinoa-Feldern vorbei. Abgesehen von zig Kilometer langen Baustellen mit Lehmpisten ist die Straße hier gut ausgebaut. Nach rund 530 km hinter La Paz erreichen wir schließlich Uyuni. Die 1889 als Militärstandort gegründete Stadt liegt am Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Erde und lebt heute hauptsächlich vom Tourismus. Uyuni empfängt uns zuerst mit staubigen Lehmpisten bevor wir im touristischen Zentrum zu einer gepflasterte Straße mit einigen Restaurants kommen. Wir haben im alten Bahnhof einen von 3 zum Hotelzimmer umgebauten Waggon gemietet. Dieser ist ziemlich gemütlich und er befindet sich direkt gegenüber dem Zentrum.

 

Neben Ausflügen auf den Salar hat Uyuni noch einen Eisenbahnfriedhof als Sehenswürdigkeit zu bieten. Hier rosten die bis in die 1950er Jahre für den Salztransport genutzten Dampflokomotiven und Waggons vor sich hin. Ein ziemlich skurriler Ort mitten im Nichts.

 

In den nächsten Tagen wollen wir von Uyuni aus Ausflüge auf den Salar und eine dreitägige Tour auf der Lagunenroute entlang der Grenze zu Chile unternehmen.

23.02.2025

Salar de Uyuni (3.650m)

Der Salar de Uyuni ist mit mehr als 10.000 Quadrat­kilometern der größte Salzsee der Erde. Das Salz glitzert in der Sonne wie Eiskristalle und die weiße Fläche scheint endlos zu sein. Man fühlt sich ziemlich klein angesichts der Dimensionen.

 

Zunächst fahren wir noch vor Sonnenaufgang auf den See, um den grandiosen Sternenhimmel und die Milchstraße zu beobachten. Wir sind hier zum Ende der Regenzeit und die Salzfläche ist größtenteils von einer einige Zentimeter hohen Wasserfläche bedeckt. In der blauen Stunde wirkt das Wasser wie ein Spiegel, so dass Himmel, Wolken und Oberfläche verschwimmen - es ist kein Horizont mehr erkennbar. Das Erlebnis ist surreal - wir stehen inmitten eines endlosen Raums - wie im Himmel. Der anschließende Sonnenaufgang läßt den Horizont in allen Rottönen erstrahlen.

 

Mit dem Motorrad fahren wir nur auf den trockenen Rand der Salzfläche. Die konzentrierte Salzlauge wollen wir der Elektrik und den Dichtungen der BMW nicht zumuten. Selbst nach der Fahrt über die Salzfläche ist eine Motorradwäsche unbedingt nötig.

 

Wir machen daher eine Jeeptour über rd. 100 km (über ein Viertel) quer über den überfluteten Salzsee und kommen dabei an den Mineralquellen "Ojos del Salar" mitten im See und an dem Dakar-Denkmal (Rallye Dakar Südamerika 2014) vorbei. Die Szenerie der unendlich erscheinenden weißen Fläche ist überwältigend.

 

Am anderen Ende des See beobachten wir den Sonnenuntergang, bevor wir in einem ziemlich rustikalen Salzhotel (komplett aus Salzsteinen gebaut - auch das Bett und die "Möbel") übernachten.

 

Die Erlebnisse auf dem Salar de Uyuni bleiben für uns unvergesslich.

24.02.2025

Ruta de las Lagunas (4.300m)

Die sogenannte "Lagunenroute" im äußersten Südwesten Boliviens entlang der Grenze zu Chile ist legendär und quasi das "Machu Picchu" Boliviens. Die Rundtour von Uyuni ist ca. 600 km lang und führt über eine abgelegene Piste mit ausgewaschenen Steinhängen, kilometerlangen Tiefsandpassagen auf bis zu 4.900 m hohe Pässe. Es gibt auf der kompletten Strecke weder Tankstellen noch Handyempfang. Daher entscheiden wir uns für eine organisierte 3-tägige 4x4-Jeeptour (das war absolut die richtige Entscheidung - selbst der grobstollig bereifte Landcruiser hatte tlw. Schwierigkeiten, sich durch das grobe Gelände zu pflügen).

 

Die Route führt an durch Algen und Mineralien verschiedenfarbig schimmernden Lagunen vorbei. Auf den Lagunen in rd. 4.300 m Höhe können wir viele Flamingos beobachten. Lamas und Vicuñias grasen im Vordergrund und komplettieren diese einmalige Szenerie. Neben der tiefblauen Laguna Cañapa mit Ihren vielen Flamingos ist vor allem die Laguna Colorada sehenswert. Die dortigen Algen sorgen für verschieden Farbtöne - von dunkelblau bis tiefrot. Auf der Lagune stehen zudem hunderte Flamingos im farbig erscheinenden Wasser.

 

Angesichts dieses Farbenspiels schauen wir staunend auf diese wunderschöne Landschaft.

25.02.2025

Geysirfeld „Sol de Mañana“ und Thermalquellen

Südlich der Lagunen liegt das Geysirfeld "Sol de Manana" (Morgensonne). Wir besuchen das Gebiet bei Sonnenaufgang, da in der noch kalten Morgenluft die heißen Dampf-Fontänen am besten zu sehen sind. Es ist mit 4°C allerdings auch ziemlich kalt.

 

Mittags können wir in den 38°C warmen Thermalquellen bei Polques mit bester Aussicht auf die dahinterliegende Lagune baden - herrlich. Abends kommen wir in einer sehr einfachen Unterkunft im 6er-Schlaafsaal unter. Der Sternenhimmel ist in dieser Abgeschiedenheit einfach unbeschreiblich.

25.02.2025

Desierto Dalí und Arbol de Piedra (4.900m)

Am nächsten Tag geht es über einen 4.900m hohen Gebirgspass zur Wüste "Salvator Dalí" auf dem Altiplano. Die Steinformationen erinnern an die impressionistischen Dalí-Gemälde. Die umliegenden Berge schimmern hier aufgrund der Mineralienvorkommen in allen Brauntönen. Weiterhin besuchen wir die bizarre Steinformation "Arbol de Piedra" (steinerner Baum).​​​

25.02.2025

Valle de Rocas

Durch weitere Steinformationen vulkanischen Ursprungs fahren wir im Valle de Rocas (Tal der Felsen). Es ist schon imposant, was für phantasievolle Strukturen die Natur hier geschaffen hat.

26.02.2025

Ollagüe - Grenze nach Chile

Bis zur chilenischen Grenze bei Ollagüe sind es 230 km. Die Rutas No. 5 und No. 701 sind nicht asphaltiert, aber trotzdem gut befahrbar. Die Weite der Landschaft fasziniert uns immer noch. Kurz vor der Grenze können wir in der Ferne noch einmal einen Ausläufer des Salar de Uyuni sehen.

 

Leider erreichen wir die bolivianische Grenze genau zur Mittagszeit. Von 13 - 14 Uhr müssen wir eine Stunde vor verschlossener Tür warten. Danach bekommen wir den Ausreisestempel innerhalb von 5 Minuten. Auf die Stornierung des TIP für das Motorrad müssen wir danach allerdings in einer langen Schlange wieder 1 Stunde warten. Auf der chilenischen Seite, 4 km weiter, geht alles ganz schnell. Einreisestempel und TIP erhalten wir innerhalb 20 Minuten. Der Grenzbeamte warnt uns zudem vor dem aufziehenden Gewitter. Vor zwei Wochen soll hier ein Motorradfahrer vom Blitz erschlagen worden sein. Wir übernachten daher direkt hinter der Grenze im Dorf Ollagüe in einer völlig überteuerten Absteige (50$) in Stockbetten und ohne Abendessen (angeblich keine Vorräte) - aber immerhin im Trockenen. Das Gewitter tobt danach mit Orkanböen und Starkregen die ganze Nacht. Wir sind daher froh, eine trockene Bleibe gefunden zu haben.

Ruta del Desierto, Chile

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